Samenvatting
Der Beitrag beschreibt alte Dilemmas und neue Entwicklungen in der historischen Jesusforschung und plädiert in der Frage der Relevanz für ein neues ethisch-geschichtswissenschaftliches Kriterium. Während die Vielfalt konkurrierender Jesusbilder die illusorische Sehnsucht stimuliert, den „echten“ Jesus“ zu finden, muss historische Jesusforschung fest halten an illusionslos kritischer Analyse der jüdischen und frühchristlichen Quellen. Diese resultiert in Wahrscheinlichkeitsaussprachen, wobei die anzunehmende Wahrscheinlichkeit je nach untersuchtem Aspekt des Wirkens Jesu stark variiert. Neue Entwicklungen im Bereich der Tendenzkritik, der Beurteilung des jüdischen Kontexts und der zugrunde zu legenden Echtheitskriterien werden besprochen. Die Jesusbewegung bekommt als jüdische Erneuerungsbewegung im Rahmen des pluralistischen Judentums der Zeitenwende schärfere Konturen. Die Überlieferung als ganze genommen kann zentrale Inhalte der Predigt Jesu und seines Auftretens als Prophet und Wundertäter plausibel machen, dagegen nimmt das Vertrauen in die historische Verlässlichkeit einzelner Aussprachen Jesu eher ab und ist die Forschung besonders im Bereich des auf Jesus selbst zurückzuführenden Hoheitsanspruchs (sogenannte implizite Christologie) im Fluss. Trotz der bleibenden Unsicherheit ist die Rückfrage nach dem historischen Jesus nicht nur sinnvoll, sondern ethisch geboten. Der von Antoon De Baets erstellte ethische Code für die historische Wissenschaft (Responsible History, 2009) bietet hierfür viele Anknüpfungspunkte (z.B. die in Anlehnung an VN Carta‘s formulierten Pflichten der Lebenden gegenüber den Toten und das Menschenrecht auf Erinnerung und Geschichte) die in dem vorliegenden Beitrag zum ersten Mal auf die historische Jesusforschung angewendet werden.
Originele taal-2 | Dutch |
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Pagina's (van-tot) | 391-416 |
Tijdschrift | Collationes : Vlaams tijdschrift voor theologie en pastoraal |
Volume | 50 |
Nummer van het tijdschrift | 4 |
Status | Published - 2020 |